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xxAids-Vortrag / Aidswaisen

  Einleitung | Gründe | Statistik | wirtschaftl. Katastrophe | Aidswaisen | Was bisher getan wurde | Rolle der Kirchen | Schlusswort
   

 

 

1. Aids-Waisen werden an allen nur erdenklichen Plätzen gefunden. Das Baby auf dem Bild wurde in Durban in einer Apartmentanlage ausgesetzt. Ich frage mich, wieviel Babys es wohl gibt, die ausgesetzt und nicht gefunden werden, die dort liegen und sterben.
Ich bezeichne deshalb die gefundenen Kinder als die glücklichen Kinder.

2. Dieser kleine Junge, Nkosi, ist 11 Jahre alt. Er ist das Gesicht von Aids in Südafrika. Bei jeder Gelegenheit, die Nkosi bei öffentlichen Auftritten hat, sagt er: "Ich bin HIV-positiv." Aber auch Nkosi ist ein glücklicher Waise, weil er das Glück hatte, in eine Familie aufgenommen zu werden, welche die Möglichkeit zum Erwerb der Medikamente hat, die er benötigt. Viele Waisen können sich das nicht leisten.

3. Hier noch ein paar weitere "glückliche" Waisen, die in einem Waisenheim leben und damit Zugang zu Medikamenten, zu Betreuung, Unterkunft und guter Ernährung haben. Aber auch das ist nicht immer gewährleistet, denn die aufnehmenden Einrichtungen können die Medikamente nicht immer bezahlen. Aidswaisen sind besonders hart von den Auswirkungen der Krankheit betroffen, weil sie besonders unter Vorurteilen zu leiden haben.

4. Obwohl Aids in Südafrika so weit verbreitet ist, ist es ein Tabuthema geblieben. Deshalb trifft die Aids-Waisen in besonderer Weise die Stigmatisierung. Die Menschen wollen nicht in Verbindung gebracht werden mit denen, die sich infiziert haben, die an Aids gestorben sind oder eben die Kinder von Aids-Erkrankten oder -Verstorbenen sind. Die Kinder werden von der Gesellschaft ausgestoßen.

5. Normalerweise werden Aids-Waisen von Nachbarsfamilien oder Verwandten aufgenommen. Es ist leider so, dass die Familien, die ihre Tür für die Waisen öffnen, selber von durch die Erkrankung oder den Tod eines Familienmitgliedes durch Aids getroffen sind. Wegen der schlechten Einkommensverhältnisse dieser Familien, fällt es ihnen sehr schwer, allen die notwendige Ernährung zukommen zu lassen. Einige Aids-Waisen sind selber HIV-positiv, weil sie seit ihrer Geburt infiziert sind. So kommt es dazu, dass sich wegen der schlechten Einkommensbedingungen und der zunehmenden Zahl der Familienmitglieder die Ernährungssituation weiter verschlechtert. Die für HIV-Infizierte so lebenserhaltende oder -verlängernde vollwertige Ernährung kann unter diesen Umständen nicht mehr ermöglicht werden. Deshalb können wir sagen, dass diese aufnehmenden Familien lediglich eine soziale Versorgung sicherstellen können, eine vollständige Ernährung dagegen ist nicht möglich.

6. Aids-Waisen sind weiterhin der Gefahr ausgesetzt, keine oder eine nur mangelhafte Bildung zu erhalten. Die Pflegefamilien, in denen sie aufgenommen werden, haben in der Regel selber Kinder. Sie können deshalb häufig nicht die Mittel aufbringen, auch noch die Pfleglinge zur Schule zu schicken. Aids-Waisen sind so die ersten, die aus dem Bildungssystem herausfallen. Sie enden als Bettler auf der Straße, nehmen Drogen, arbeiten als Gelegenheitsarbeiter oder Prostituierte.

7. Es ist inzwischen keine Ausnahme mehr in Südafrika, dass Haushalte von Kindern geführt werden. Sie sind gezwungen, die Aufgaben zu erledigen, die normalerweise von Erwachsenen wahrgenommen werden. Zuerst übernehmen sie die Pflege ihrer an Aids erkrankten Eltern, später agieren sie als Elternersatz für die jüngeren Geschwister. Viele Kinder in Südafrika sterben an Unterernährung, obwohl beide Elternteile leben. Ohne ihre Eltern sind die Überlebenschancen noch viel geringer.

8. Ein weiteres Risiko, das Aids-Waisen zu tragen haben, ist das des Erbschaftsverlustes. Wenn beide Elternteile sterben, laufen die Kinder Gefahr, ihrer geringen Erbschaft beraubt zu werden, weil sie ihnen von Verwandten oder Nachbarn weggenommen wird. Die Kinder haben schließlich keinerlei Erfahrung, wie man sein Eigentum schützen kann. Traditionen in Afrika und Südafrika werden mündlich übertragen. Alles, was Kinder von ihrer Familie und ihren Vorfahren wissen, verdanken sie den Erzählungen ihrer Eltern. Wenn beide Elternteile sterben, verlieren die Kinder ihre eigene Familiengeschichte, sie werden kulturell entwurzelt und im weiteren Sinn nochmals enterbt. Wir haben gesehen, dass die Probleme riesig sind. Lassen Sie uns jetzt danach schauen, wie den Aids-Waisen geholfen werden kann.

 

 

Voraussichtliche Zahl der Aids-Waisen pro Jahr

Millionen