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xxAids-Vortrag / Gründe

  Einleitung | Gründe | Statistik | wirtschaftl. Katastrophe | Aidswaisen | Was bisher getan wurde | Rolle der Kirchen | Schlusswort
   

 

 

Die wirtschaftlichen Unterschiede

Die Wirtschaft im Apartheidsystem war so organisiert, dass die erwerbsfähigen Männer gezwungen waren, in den Städten Arbeit zu suchen und deshalb ihre Familien zu verlassen. In den Städten wurden Sie in sogenannten "Hostels" untergebracht (wie sie auf dem Bild zu sehen sind). Sechs bis zwölf Männer wurden in einem Zimmer untergebracht. Sie konnten ihre Familien nur einmal im Jahr zur Weihnachtszeit besuchen. Danach mussten sie wieder zurück zur Arbeit in die Städte. In diesen elf Monaten haben die Männer auch andere sexuelle Kontakte gehabt, in vielen Fällen auch mit Prostituierten. Das hat ihr Risiko erhöht, sich mit dem HIV-Virus zu infizieren. Wenn sie zu Weihnachten wieder zur Familie zurückkehrten, haben sie den Virus wiederum auf ihre Familie übertragen. Die Männer haben es dann Zuhause vorgezogen, keine Kondome zu benutzen, um bei ihren Frauen keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Es hätte ja einen Grund gegeben, Kondome zu benutzen. Außerdem wollten sie sicherlich auch Kinder haben.

 

Der gesellschaftliche Lebensstil der schwarzen Bevölkerung

Die Mehrehe ist in der schwarzen Bevölkerung weiterhin verbreitet und akzeptiert. Hinzu kommt der Ukungena-Brauch, der weit verbreitet ist und praktiziert wird. Das Wort "Ukungena" bedeutet "hereinkommen" oder "komm herein". Ein Beispiel: Wenn in einer Ehe der Mann verstirbt, wurde der Bruder des Verstorbenen der neue Ehemann der Witwe. Das geschieht auch in umgekehrter Richtung: Wenn die Frau zuerst stirbt, heiratet der Witwer die unverheiratete Schwester der Verstorbenen. Auch diese wechselnden Geschlechtskontakte haben wiederum die Verbreitung von Aids gefördert.

 

Das Rollenverständnis zwischen Männern und Frauen

Die bestehenden sozialen Unterschiede zwischen den Geschlechtern machen Frauen verwundbar und anfällig für den Virus. Der niedrige soziale Status der Frauen erschwert ihnen die Kontrolle, mit wem, wann und wo sie Sex haben. In einer Beziehung sind alle Entscheidung, die den Geschlechtsverkehr betreffen, Männerangelegenheit. So sind sie täglich dem Risiko ausgesetzt, vergewaltigt zu werden. Die Machtlosigkeit der Frauen erhöht ihre Ansteckungsgefahr.

 

Armut

Armut fördert die Ausbeutung von Frauen. Wenn beispielsweise eine Familie zwei Kinder hat, einen Jungen und ein Mädchen, dann ist es immer der Junge, der zur Schule geschickt wird, wenn das Geld für den Schulbesuch beider Kinder nicht ausreicht. Das gilt auch dann, wenn das Mädchen bessere Aussichten auf einen guten Schulabschluss hätte. Deshalb sind Frauen im Schnitt schlechter ausgebildet, was dazu führt dass sie weniger verdienen. Schlechte Ausbildung bedeutet, weniger Chancen zu haben, eine Anstellung zu finden. Deshalb sind viele Frauen arbeitslos. Trotzdem sind es in vielen Fällen die Frauen, die für den Unterhalt der Familien verantwortlich sind. Diese Verantwortung gegenüber der Familie zwingt viele Frauen zu außerehelichen Geschlechtsbeziehungen, um damit Ernährung, Geld und Bekleidung der Familie sicherzustellen. In diesen Beziehungen empfinden es die Frauen als äußerst schwierig, auf "Safer Sex" bzw. den Gebrauch von Kondomen zu bestehen. Es ist auch hier der niedrige Status der Frauen, der sie benachteiligt und der zur weiteren Ausbreitung von Aids führt.

 

Biologische Faktoren

Forschungen haben gezeigt, dass sich Geschlechtskrankheiten leichter von Männern auf Frauen als von Frauen auf Männer übertragen lassen. Das ist darin begründet, dass die Sexualorgane von Frauen im Körper liegen und nicht außerhalb wie bei Männern. Deshalb ist auch unter biologischen Gesichtspunkten das Risiko einer Virusinfektion in Verbindung mit Geschlechtsverkehr bei Frauen höher als bei Männern.